Art Déco Schmuck – Stilelemente vom Aufbruch in die Moderne
Seine Blütezeit erlebt der Art Déco Stil zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Nach dem ersten Weltkrieg löst diese moderne Ära den Jugendstil ab. Das Art Déco bildet den Übergang zu klaren Formen und plakativen Dekorationen. Ihre heute verbreitete Bezeichnung erhielt diese Kunst- und Design-Epoche erst im Nachhinein. Der Begriff Art Déco kam erstmals in den 1960er Jahren in verschiedenen Veröffentlichungen auf und hat sich seither etabliert. Bis dahin herrschten Bezeichnungen wie Französischer Stil, Jazz Age oder Style Moderne vor.
Charakteristisch für Art Déco Schmuck sind gegenüber dem verspielten Jugendstil moderne Formen und üppige, farbenfrohe Gestaltungen mit Edelsteinen. Wie der Stil insgesamt verkörpert Art Déco Schmuck das Lebensgefühl des Aufbruchs. Frauen emanzipierten sich. Sie trugen kurze Haare, kürzere Rücke und lange Hosen. Nach den bitteren Erfahrungen des Ersten Weltkriegs in Europa verbreitete sich der Wunsch nach Freiheit und Unbefangenheit. Dabei waren die Intentionen in den Ländern Europas unterschiedlich. Die Siegermächte erstrahlten im Glanz ihrer Erfolge, während die Menschen in den Ländern der Kriegsverlierer versuchten, ihrer Armut zu entfliehen.
Zum Zentrum des Art Déco entwickelte sich Paris. Von hier aus trat der Stil seinen Siegeszug um die Welt an. Ihren Ursprung hat die Epoche jedoch bereits früher in Wien. Die 1903 gegründete Wiener Werkstätte widmete sich erstmals einer neuen Gestaltung von Alltagsgegenständen und Schmuck.
Antiker Schmuck im Art Déco Stil – das Original
Schmuckstücke aus den 1920er und 1930er Jahren sind bis heute beliebt. Viele Designer wenden daher in der Schmuckgestaltung noch immer typische Art Déco-Stilelemente an. Wirklich original ist jedoch nur antiker Schmuck des Art Déco. Während in der Zeit des Jugendstils florale und üppige Formen den Ton angaben, zeichnet sich Schmuck des Art Déco durch die Verbindung von geometrischen Formen und verschlungenen Mustern aus. Ihren glänzenden Auftritt erhalten die Schmuckstücke durch Edelsteine in kräftigen Farben und schillernden Schliffen.
Einflüsse auf sein Design bezieht der klassische Art Déco Schmuck aus verschiedenen, teils gegensätzlichen Stilrichtungen. Dazu gehören:
• Modernismus
• Kubismus
• Neoklassizismus
• Futurismus
• Victorianisches Zeitalter
• antike Vorbilder römischer, ägyptischer und babylonischer Schmuckkreationen
• Inspirationen aus afrikanischer und ostasiatischer Schmuckherstellung
• Jugendstil
• Arts+Crafts-Bewegung
Insbesondere die verwendeten Materialien machen den echten Schmuck aus der Zeit so kostbar. Ringe, Ketten, Armbänder sowie Art Déco Ohrringe und Broschen bestehen aus hochwertigen Gold-Legierungen und Platin. Als dekorative Elemente dienen große Edelsteine wie:
• Diamanten
• Smaragde
• Saphire
• Rubine
Neben opulenten Solitär-Edelsteinen kommen kleinere Steine in üppiger Vielzahl zum Einsatz, häufig in bunten Kombinationen. Beinahe verschwenderisch wirken die Kompositionen aus 18-karätigem Gold, Platin und exklusiven Edelsteinen. Ihr Ausdruck ist leidenschaftlich, sinnlich und energiegeladen. Die Perle gewinnt ebenfalls an Bedeutung im Art Déco Schmuck. Die Stimmung der Zeit überträgt sich auf jedes Schmuckstück. In Verbindung mit dem zeitlosen Design übt antiker Schmuck des Art Déco bis heute eine besondere Faszination aus.
Der Art Déco Stil fällt gleichzeitig in den Beginn der modernen Massenfertigung und die Entwicklung neuer Materialien. Daher gilt sie auch als Geburtsstunde des Modeschmucks. Preisgünstige Schmuckstücke aus unedlen Metallen, Halbedelsteinen und Glassteinen zeigen sich ebenfalls in dem atemberaubenden Design der Zeit.
Art Déco Ohrringe und Broschen sind exklusive Kunstwerke
Die enorme Kreativität der Juwelierkunst ist ein weiteres typisches Merkmal des Art Déco-Schmucks. Das wird besonders bei Betrachtung der Art Déco Ohrringe und Broschen deutlich. Sie zeichnen sich durch präzise und hochwertige Goldschmiedearbeiten sowie einzigartige Edelstein-Schliffe aus.
Ohrringe der Zeit sind zierliche Ohrstecker sowie große und üppig gestaltete Ohrhänger. Dabei ist ein Ohrstecker im Stil des Art Déco nicht dezent. Vielmehr dominieren auffallend funkelnde Brillanten, Diamantcluster und Edelsteine von außergewöhnlicher Farbintensität die kleinen Schmuckstücke. Sie haben Formen von Blüten, Schleifen oder geometrischen Körpern.
Groß und auffallend sind die Ohrhänger des Art Déco. Sie verbinden klare Formen mit dem geheimnisvollen Glanz der Edelsteine oder stellen Kombinationen einer außergewöhnlichen Formenvielfalt dar. Das Design ist teilweise geprägt von Widersprüchen, die eine besondere Anziehungskraft ausüben. Trotz der engen Verbindung des Stils mit schlichten und geraden Formen sind Ohrringe im Art Déco Stil niemals schlicht oder einfach gestaltet. Jedes Schmuckstück stellt ein kleines Kunstwerk von aufregender Intensität dar.
Besonders großen Spielraum bietet die Gestaltung von Broschen den Juwelieren aus dem frühen 20. Jahrhundert. Wenn Sie sich in den Angeboten umsehen, entdecken Sie großflächige, üppig besetzte Modelle sowie eher zierliche Nadelbroschen. Wie für den Stil üblich verbinden sich klare Formen mit aufwendigen Edelsteinen oder schwungvolle Formen mit Solitären in unterschiedlichen Größen.
Neben fantasievollen, abstrakten Formen sind naturgetreue Nachbildungen von Tieren beliebt. Insbesondere Libellen, Schmetterlinge und Zikaden regen die Kreativität der Goldschmiede an. Dabei kommen auch andere Materialien als Gold, Platin und Edelsteine zum Einsatz. Hornschnitzereien sind bereits aus dem Jugendstil bekannt und beeinflussen den Art Déco Stil. Jetzt entstehen die Schnitzereien jedoch aus neuen Kunststoffen wie Bakelite und Lucite. Eine andere Art, Tiere darzustellen, bietet die Schmuck-Emaille. Sie dient zur farbenfrohen Darstellung der großen Flügel von Schmetterlingen und Libellen auf Sterlingsilber. Aufgrund ihrer naturgetreuen Darstellung sind die Designs der Tierbroschen des Art Déco bis heute aktuell. Sie zeugen von einer fröhlichen Leichtigkeit. Daher bereichern sie schlichte Alltagskleidung ebenso wie festliche Roben.
Art Déco Armbänder und Ketten als Zeichen purer Lebensfreude
Wie die Art Déco Ohrringe und Broschen bringen Armbänder und Ketten der Epoche den individuellen Stil ihrer Trägerin zum Ausdruck. Einmal mehr zeigt die Gestaltung von Armbändern und Armreifen die Vielfalt des Art Déco. Bis heute aktuelle Designs finden Sie unter den Schmuckstücken ebenso wie opulent gestaltete Klassiker. Zierliche Diamant- und Edelstein-Armbänder wechseln sich mit Padlock-Armbändern aus breiten Gliedern ab.
Dominierende Materialien sind Gold, Platin und Sterling-Silber. Dabei sind die Armbänder großzügig besetzt mit Diamanten und farbigen Edelsteinen. Skandinavische Schmuck-Emaille und Schnitzereien aus Kunststoffen, Koralle und Halbedelsteinen zieren ebenfalls die Art Déco Armbänder und Ketten. Beliebt sind außerdem echte Perlen und Bernstein. Den Armreif tragen Damen zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr nur am Handgelenk. In Rückbesinnung auf antike Schmuckstücke zieren sie nun auch die Oberarme in Kombination mit ärmellosen Kleidern.
Die Vielfalt an Ketten und Colliers im Art Déco Stil erscheint so widersprüchlich wie Sie es aus dieser Design-Epoche kennen. Halsnahe Colliers können zierliche Ketten mit kleinen, aber auffälligen Anhängern sein. Ebenso verbreitet sind opulent gestaltete Schmuckstücke mit großen Edelsteinen und Halbedelsteinen in verschiedenen Farben.
Die Olivenkette aus Bernstein hat ebenfalls ihren Ursprung im Art Déco. Typisch für die Zeit sind Bernstein-Perlen, deren Größe sich zur Mitte hin steigert. Neben der Olivenform setzen sich Colliers aus flachen Bernstein-Elementen in geometrischen Formen zusammen.
In den 1920er Jahren erfahren lange Perlenketten eine Renaissance. Sie reichen teilweise bis zum Bauch und sind als einfache oder mehrfache Kette beliebt in Kombination mit den klassischen Charleston-Kleidern. Lange Ketten aus Gold und Silber werden ergänzt um große, aufwendig dekorierte Anhänger. Ebenso wie Broschen bieten die Anhänger den Goldschmieden vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Brillanten, Smaragde und die übrigen Farb-Edelsteine verzieren eine Basis aus Platin, Gold und Weißgold. Beliebte Anhänger sind außerdem Medaillons in Form von gravierten Herzen sowie in großen runden Formen mit schlicht gestalteten Oberflächen aus Gold oder Platin.
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